2020: Jahrzehntchance oder Jahrhundertchance?
Der Corona-Crash eröffnete im Jahr 2020 eine außergewöhnlich lukrative Einstiegsmöglichkeit, weshalb Thomas Müller das längste Editorial seines Lebens veröffentlichte. In Reminiszenz an diese aufregenden Börsenwochen erschienen im boerse.de-Shop zwei Editionen des farbenfrohen Pop-Art-Kunstwerks „Crash-Geschenke“, und die dazu passende Börsentasse haben wir auch produziert.
Nachfolgend die Analyse der Riesenchance aus dem boerse.de-Aktienbrief Nummer 471 vom 23. März 2020. Den vorangegangenen Hinweis zum antizyklischen Crash-Kauf für das Realdepot Thomas Müller Investmentalternativen finden Sie in boerse.de unter der Überschrift „Ist diesmal alles anders? Ich kaufe nach!“
Wenn schon hamstern, dann Investment-Qualität!
Denn nach der Baisse ist vor der Hausse!
Was für eine Kapitulation! Zwischen den Februar-Hochs (die vielfach All-Time-Highs bedeuteten) und den März-Tiefs lagen rund 27 Billionen Euro Marktkapitalisierung und eine Vielzahl historischer Rekorde, die kein Mensch gebraucht hätte. Konkret:
Schnellster Dax-Absturz der Geschichte!
Der Dax-Absturz um 12,2% am 12. März war (um Haaresbreite) der zweitgrößte der Dax-Geschichte und der höchste seit über 30 Jahren (-12,8% am 16. Oktober 1989). Der Dow Jones hatte an diesem Tag 9,99% verloren, was bis dahin schon für Rang fünf in der bis 1896 zurückreichenden Geschichte reichte. Größere Einbrüche hatte es davor nur im Oktober gegeben, und zwar 1931 (-10,7%), am 29. (-11,7%) und am 28. (-13,5%) Oktober 1929 sowie am unvergessenen 19. Oktober 1987. Damals war der Dow Jones um 22,6% weggebrochen, was für mich als damaligen Hobby-Trader der Auslöser der Börsenverlag-Gründung aus meiner Studentenbude heraus war. Und es kam zu einem zweiten Einschlag, der noch schlimmer war:
Am 16. März verlor der Dow Jones dann sogar 12,9%! Von den sechs größten Tagesverlusten der 124-jährigen Index-Geschichte ereigneten sich also gleich zwei und im Abstand von nur vier Sitzungen im März! Solche Negativ-Highlights hat es noch nie zuvor gegeben. Denn zusammen mit den Kursverlusten der beiden bzw. drei Wochen davor ergab sich eine Verkaufslawine schon beinahe biblischen Ausmaßes. So hatte der Dow Jones in 26 Sitzungen seit dem Hoch vom 12. Februar bei 29.551 Punkten sagenhafte 35,1% eingebüßt und damit den Einbruch von 21,6% aus dem Jahr 1932 gleich um 14 Prozentpunkte überboten. Der Dax verlor in 20 Sitzungen sogar 38,8% seines Wertes und damit schon fast das Dreifache des 19-Tage-Rückgangs von 13,2% im Juli 1998! Zusammengefasst:
Es ging an den Börsen noch nie so schnell und so kräftig nach unten, zumal kein Markt vom Corona-Crash verschont wurde. Von Jahresanfang bis zum März-Tief gerechnet verlor der S&P 500 29%, der MSCI World gab um 30% nach, der Dow Jones um 33%, der Stoxx Europe 600 um 33%, der Dax um 36% und der Euro Stoxx 50 ebenfalls um 36%. Zum Vergleich:
Rosenheimer Investment-Alternativen mit relativer Stärke
Der boerse.de-Weltfonds setzte um lediglich 16% zurück, und unsere Champions erwiesen sich wieder als Fels in der Brandung. Denn in Euro gerechnet gaben die 100 Champions-Kurse um 23,5% nach, Dow-Jones-Titel um 31,3% (33% höheres Minus), und Dax-Aktien verloren sogar 36,3% (ein um 54% größeres Minus). Dementsprechend setzte unser BCDI um 22,7% zurück, der neue BCDI USA um 21,%, und im boerse.de-Aktienfonds ging es um 21,8% nach unten. Also:
Anleger sind heute zutiefst verunsichert und eigentlich alle Depots, die mit Stops „abgesichert“ wurden, leergeräumt. Auch der Champions-Oszillator, mit dem wir die Investitionsquote unserer Champions-Depots im Aktienbrief steuern (während wir im Depot-Fundament stets langfristig investiert bleiben), war nach dem Unterbieten der 50%-Grenze am 27. Februar bis auf nur noch 4% am 16. März zurückgefallen, so tief wie zuletzt im Dezember 2008!
Damit steht jetzt eigentlich eine riesige Liquidität an der Seitenlinie, die auf Re-Investments wartet, doch Millionen Anleger befinden sich in der Schockstarre. Deshalb:
Bleiben Sie cool!
Machen Sie sich bewusst, was uns die Börsen-Crashs der vergangenen 120 Jahre gelehrt haben, und denken Sie nun – so massiv unter den Tops – weniger an die Restrisiken, als an die langfristigen Chancen. Zweifeln Sie nicht an den Aktienmärkten, bleiben Sie cool! Als Aktionär „können“ Sie in der Euphorie geben, in der Panik „müssen“ Sie nehmen!
Warren Buffett sagte dazu einmal: „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere ängstlich sind“. Viele Anleger fragen uns:
Wann soll wieder investiert werden und in welche Titel? Wer die Timing-Frage ganz genau beantwortet haben möchte, muss zunächst einmal abwarten. Denn nach dem historischen Kurseinbruch dürften die nächsten Wochen von technischen Erholungen geprägt sein. Käme es in dieser Phase zu überraschend positiven Nachrichten von der Corona-Front, könnte diese Erholung V-förmig ausfallen und direkt in den nächsten Aufwärtstrend münden, was aber unwahrscheinlich erscheint. Viel eher wird das Endniveau der sich dann anschließenden Korrektur den weiteren Verlauf vorgeben. Wenn die Kurse über den März-Tiefs wieder nach oben drehen und die vorangegangenen Erholungshochs überbieten, kann der Corona-Crash ad acta gelegt werden. Das bedeutet:
Aus charttechnischer Sicht wird frühestens Ende des zweiten Quartals wieder eine mittelfristige Trendperspektive gegeben sein. Doch aus zyklischer Sicht, bestehen gute Chancen, dass die Tiefstkurse hinter uns liegen. Denn gerade im März neigen die Kurse zu Übertreibungen und damit zu bedeutenden Wendepunkten. So hatte der Dax im März der Jahre 1990 (bei 1968 Punkten) und 2000 (bei 8065) markante Hochpunkte herausgebildet, die erst nach vielen Jahren überwunden werden konnten. Am 12. März 2003 entstand bei 2203 Zählern das Tief der 2000er-Jahre und am 6. März 2009 bei 3666 der Tiefpunkt der zweiten Jahrzehnthälfte – deshalb, und weil die negativen Corona-Nachrichten zwar nicht so schnell abbrechen werden, die Börsen den Nachrichten aber stets vorauslaufen:
Nach 36% Einbruch im Dax seit Jahresbeginn und 39% vom Februar-Hoch ist es also gut vorstellbar, dass die März-Tiefs nicht mehr unterschritten werden und möglicherweise sogar das Jahrzehnttief bedeuten! Dazu passt, dass ich in meiner Börsenprognose für 2020 aufgrund des US-Präsidentschaftszyklus eine festere Dow-Jones-Entwicklung im zweiten Halbjahr erwartet hatte. Für Ihre Investmentstrategie spielen solche technischen Möglichkeiten indes keine Rolle, denn es gilt wie immer diszipliniert dem großen Plan zu folgen. Konkret:
Wir versuchen nicht schlauer als der Markt zu sein, sondern folgen einfach den Vorgaben des Champions-Oszillators. Wenn der Oszillator wieder auf 30% ansteigt (also 30 von 100 Champions über ihren 200-Tage-Linien notieren), werden wir mit 30% investiert sein, und bei 60% wird unsere Investitionsquote eben wieder auf 60% angehoben, ganz egal, wie dann die Schlagzeilen aussehen mögen.
So hamstern Sie richtig!
Während die Timing-Frage also erst in der Zukunft beantwortet wird, ist die Frage, was gekauft werden soll, ganz einfach zu beantworten: Suchen Sie nicht nach vermeintlichen Corona-Gewinnern, sondern bauen Sie sich mit den nächsten Kaufsignalen in den Aktien ein Depot auf, die Sie auch ohne Coronavirus (gerne) gekauft hätten – ein Depot, das Sie jetzt mit Crash-Rabatt nachbilden können und das Ihnen in den nächsten Jahren noch viel Freude bereiten wird. Hier kann es nur um Champions gehen, also die laut Performance-Analyse besten Aktien der Welt, wobei die Portfoliostruktur von der Zusammensetzung unserer Champions-Auswahl vorgegeben wird. Natürlich macht es in unsicheren Börsenphasen umso mehr Sinn, einer niedrigen Risikokennziffer bei der Champions-Auswahl Vorrang zu geben. Konkret:
Das neue, besonders defensiv ausgelegte Basis-Depot im aktuellen Aktienbrief setzt auf Champions, denen das Coronavirus so gut wie nichts anhaben kann. Wir lassen uns hier in aller Ruhe einstoppen (also Einstieg bei Eroberung der jeweiligen 200-Tage-Linien), wobei die Gewinnperspektiven bis zu 200% in den nächsten fünf Jahren reichen und das Depot rechnerisch 15% p.a. gewinnen kann. Grundsätzlich gilt:
Ein Depot sollte mindestens zehn Champions umfassen, wobei angesichts einer Branchengewichtung von aktuell 25,8% im Championspool in jedem Fall zwei bis drei Titel aus dem Technologiebereich zu wählen sind. Die niedrigsten Verlust-Ratios besitzen hier momentan Fiserv, Intuit, Adobe und Microsoft.
Die zweitgrößte Branche ist mit 19,4% Anteil der Bereich Handel & Konsum, weshalb Sie hier den Einstieg in zwei Champions planen sollten. Am defensivsten sind nach den Performance-Analyse-Kennzahlen derzeit Cintas, L´Oréal sowie Unilever einzuschätzen.
Danach folgen die Branchen Chemie, Pharma-, Bio- & Medizintechnik mit 19,1% sowie Getränke, Lebensmittel & Tabak mit 17,0% Championsanteil, so dass Sie jeweils ein bis zwei Champions auswählen sollten. Hierfür bieten sich Givaudan, Coloplast oder Symrise sowie Lindt Sprüngli und – natürlich – McDonald’s und Nestlé an.
Epidemien und deren Auswirkung an der Börse:
Komplettiert werden kann das Depot dann mit Top-Champions wie Berkshire Hathaway (American Water Works, Danaher), Kone (Schindler) und Visa oder Mastercard (Hannover Rück).
Ein solches Champions-Depot soll die Depotbasis bilden, die aktiv über den Champions-Oszillator und die 200-Tage-Linien gesteuert wird. Im Depotfundament geht es dagegen um betont defensive Investments wie den boerse.de-Weltfonds und – mit einem langfristigen Anlagehorizont – den boerse.de-Aktienfonds, die Sie ganz ohne Ausgabeaufschlag erwerben können. Hierzu:
Unser Weltfonds (WKN: A2JNZK) „macht, was er soll“, denn das Ziel sind risikoreduzierte Aktienmarktrenditen, die durch eine Steuerung der Aktienquote über den BOTSI-Algorithmus erreicht werden sollen. So hatte die Weltfonds-Aktienquote im vierten Quartal durchgehend beim Maximum von 100% gelegen, wobei das Jahr 2019 mit einem Gewinn von 14,6% beendet werden konnte, Die Aktienquote wurde dann Anfang Januar deutlich auf 75% reduziert, im Februar auf 73% und im März massiv auf nur noch 43%. Dadurch betrug der Rückschlag bis zum Tief vom 12. März nur 11,2%, während der MSCI World 24,7% verlor. Sie sehen:
Der Weltfonds ist das ideale Investment für Anleger mit einem kürzeren Zeithorizont, oder für Anleger, die in den nächsten Jahren einen absehbaren Kapitalbedarf haben und sich deshalb nicht mehr komplett den Korrekturrisiken der Märkte aussetzen wollen.
Meine Crash-Strategie!
Wer über mindestens fünf (besser zehn) Jahre Vermögen aufbauen möchte, ist beim boerse.de-Aktienfonds (WKN: A2AQJY) perfekt aufgehoben, denn ein solcher Anlagehorizont erlaubt es, Crash-Phasen wie die jetzige durchzuhalten. Sie wissen vielleicht:
Ich hatte zur Emission am 3. November 2016 1000 Anteile gezeichnet und angekündigt den daraus resultierenden Gewinn jährlich am Rosenheimer Börsentag zu spenden (bislang 12.800 Euro). Meine Kinder haben natürlich Aktienfonds-Sparpläne und inzwischen halte ich einige tausend Aktienfonds Anteile, zu denen am 10. März 1200 Anteile dazugekommen sind.
Denn wie angekündigt, hatte ich nach 15% Kursrückgang (am 5. März) einen Nachkauf im Rahmen unserer Crash-Strategie vorgenommen, und der zweite steht auf dem Programm, falls der Kurs vom Hoch sogar 30% verlieren sollte. Deshalb ist meine Empfehlung natürlich klar:
Machen Sie es wie ich und kaufen Sie nach! Der boerse.de-Aktienfonds investiert transparent (hier sehen Sie die Zusammensetzung), regelbasiert (nur Top-Champions, Gleichgewichtung) und defensiv (überwiegend Champions mit unterdurchschnittlicher Risikokennziffer) und ist damit für den Einstieg in unsicheren Zeiten prädestiniert. Denn der Slogan ist Programm:
Gegessen, getrunken und geputzt wird immer! Das Coronavirus wird in der Wirtschaft tiefe Spuren hinterlassen (zu deren Abmilderung Notenbanken und Regierungen mit maximaler Aggressivität gegensteuern werden), die aber für die einzelnen Branchen ganz unterschiedliche Auswirkungen haben. So werden beispielsweise Urlaubsreisen oder Autokäufe verschoben, aber bei den Grundbedürfnissen kann so gut wie nicht gespart werden – und genau in diese Branchen investiert der boerse.de-Aktienfonds.
Natürlich sind Grenzschließungen und „Shut-Downs“ eigentlich der Stoff apokalyptischer Science-Fiction-Romane, zumal jährlich in Deutschland zwischen zwei und 14 Millionen Influenza-Erkrankungen gezählt werden. Doch wie jede Krise wird auch diese vorübergehen, und nach einem historisch einmaligen Börseneinbruch sind die Gewinnchancen jetzt außergewöhnlich hoch.
Dax im Trendkanal seit Anfang der 1980er Jahre
Es hatte schon seinen Grund, dass ich während der Höchstkurse in meinem Editorial vom 1. Februar beschrieben hatte, worauf es im Crash ankommt. Und obwohl es seit der Finanzkrise keinen Crash mehr gab, haben wir den Lehren aus allen historischen Einbrüchen in unserem kostenlosen „Leitfaden für Ihr Vermögen“ einen großen Raum eingeräumt. Diese Notfallpläne kommen nun schneller zum Tragen, als gedacht. Deshalb:
Denken Sie an Ihre Enkel ...
In meinen Vorträgen empfehle ich gerne, so zu investieren, dass auch noch Ihre Enkel/-innen auf Sie stolz sein werden. Wollen Sie Ihren Nachkommen irgendwann wirklich erklären, dass SIE in der Panik des Jahres 2020 VERkauft haben? Im größten Crash seit 1987 bzw. 1929? ...
Handeln Sie besonnen und setzen Sie in den nächsten Wochen um, was Sie sich in guten Zeiten für schlechte Zeiten vorgenommen hatten. Nehmen Sie die Crash-Rabatte an, aber konzentrieren Sie sich auf Qualitätsaktien, am besten auf Champions und den boerse.de-Aktienfonds.
Jahrzehntchance oder Jahrhundertchance?
Ich kann es Ihnen nicht garantieren, aber ich bin mir sicher, dass Sie in ein paar Jahren die Einstiegsmöglichkeiten des Jahres 2020 kaum noch fassen können. Zudem kassieren Sie von den besten Unternehmen der Welt Dividenden, die allein schon Aktien völlig konkurrenzlos erscheinen lassen. Seien Sie nicht übermütig, aber seien Sie mutig. Der historisch in vielen Punkten einzigartige Crash eröffnet eine Jahrzehntchance, vielleicht sogar eine Jahrhundertchance! Denn es gilt immer: Nach der Baisse ist vor der Hausse!
Aber vor allem: Bleiben Sie gesund!
Mit bester Empfehlung
Ihr
Thomas Müller